Die äußere Ähnlichkeit
C. H. Spurgeon:
Wie ähnlich kann jemand einem wahren Christen scheinen, ohne wahre Gottseligkeit zu haben! Geht in ein Museum und ihr seht dort an ihren verschiedenen Plätzen alle Arten von Tieren mit ihren Eigentümlichkeiten ausgestellt. Das Rhinozeros behält ganz ernsthaft seine ihm zuerst angewiesene Stellung bei; der Adler schwingt sich nicht durch das Fenster; der Wolf gibt des Nachts kein Geheul von sich; jedes Geschöpf, ob Vogel oder Fisch oder vierfüßiges Tier, bleibt in dem besonderen Glaskasten, für den es bestimmt war; aber wir alle wissen, dass dies nicht die Geschöpfe selbst, sondern nur die äußerliche Ähnlichkeit mit denselben ist. Doch wodurch unterscheiden sie sich von den wirklichen Tieren? Ihr könnt das vielleicht nicht sogleich wahrnehmen, denn das gut ausgestopfte Tier sieht dem lebendigen erstaunlich ähnlich und das gläserne Auge scheint fast mehr Feuer und Glanz zu haben, als das natürliche Auge. Doch da fehlt ein geheimnisvolles Etwas, welches ihr nicht ersetzen könnt, wenn es einmal weg ist.
- So ist es in der christlichen Gemeinde; viele Lebendige sind nicht lebendige Gläubige, sondern nur ausgestopfte Christen. Sie haben alle religiösen Äußerlichkeiten an sich und zeigen jede äußerliche Moral, wie ihr es nur wünschen könnt; sie zeigen sich in vielen Stücken wie die wahren Gläubigen; ihnen fehlt nur das Leben, das keine Macht der Erde geben kann. Dies ist der wesentliche Unterschied: es fehlt das geistliche Leben.
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