Der Vater wartet auf seinen verlorenen Sohn

Zehn Jahre lang ging ein Vater dreimal täglich an den Bahnhof. Sein Sohn hatte unter besonders betrübenden Umständen das Elternhaus verlassen. Der Vater hatte vor Gram den Verstand verloren. "Er wird wiederkommen", pflegte er zu sagen und so stand er morgens früh am Bahnhof und beobachtete den Zug, wie er einlief, wie die Passagiere ausstiegen und wie der Zug abfuhr. Mittags war er wieder da, achtete auf das Einlaufen des Zuges und wie der Zug weiterfuhr. Abends stand er wiederum an seinem gewohnten Platze, sah den Zug ankommen und dann wieder abfahren - und das alles zehn Jahre lang. So erwartet auch Gott des verlorenen Sohnes Heimkehr.

Quelle: Der ewig reiche Gott, Dietrich Witt, Beispiel 909
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