Der Trost der Philosophie im Tode

Ich will euch erzählen, was ich heute sah, als ich hierher kam. Ihr werdet es kurios finden, dass ich so etwa erwähne. Ich sah, dass ein halbes Dutzend Esel hinausgetrieben wurde auf die Weide, wo der Schnee zwei bis drei Zoll hoch lag und ich dachte bei mir: "Da haben nun die Gemüsehändler diese armen Esel den ganzen Vormittag in ihrem Geschäft ausgenutzt und dies ist nun der Lohn, den sie dafür erhalten."

Das ist so ganz die Art, wie der Teufel seine Diener gebraucht; er nutzt sie aus, so gut er kann und so lange sie leben und nachdem sie ihr Lebenswerk getan haben, hat er für nichts gesorgt, das er ihnen bieten könnte. Wie kläglich schrieb Humes Mutter, als sie im Sterben lag, an ihren Sohn! Sie hatte einmal ein Bekenntnis von ihrer Religion abgelegt gehabt, war aber durch ihn veranlasst worden, dasselbe aufzugeben und nun schrieb sie an ihn und sagte: "Komm und gib mir einige von den Tröstungen deiner Philosophie, wie du sie mir versprochen hast."  Ach, der arme Hume hatte in seinem Philosophie keine Tröstungen für sie; es war damit, wie mit der Weide, auf welche die Esel getrieben wurden: Es war Schnee darauf gefallen. 

Es ist ein gar trauriges Ding, dass da nichts ist, daran die arme Seele sich nähren kann, wie sie es auch versuchen mag. Das ist es auch, was der Teufel dem sterbenden Sünder zu geben hat.

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 8
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