Der Teufelsverehrer

C. H. Spurgeon:
Vor einigen Jahren lebte in Perugia in Italien ein im höchsten Grade unmoralischer Mensch, fern von Gott; ja, er war in einen so verzweifelten Zustand geraten, dass er eine bewusste Zuneigung für den Teufel gefasst hatte und sich bemühte, ihn anzubeten. Da er sich den Satan als die Verkörperung aller Empörung, aller Freisinnigkeit und Gesetzlosigkeit dachte, so vergötterte er ihn und seinen Sinn und wünschte nichts mehr, als selbst ein Teufel zu sein. Als eines Tages ein protestantischer Missionar in Perugia gepredigt hatte, traten ihm die katholischen Priester entgegen und hielten allerlei Hetzreden. Einen dieser Priester hörte auch - man sagt zufällig - der Teufelsanbeter sagen, dass Protestanten in Perugia eingedrungen wären und dass die Stadt durch Ketzer verunreinigt würde. "Und was denkt ihr, was diese Protestanten für Leute sind?" fuhr der Priester fort; "es sind Leute, die Christum verleugnen und den Teufel anbeten." Das war ja eine schändliche Lüge; aber sie musste einem ganz andern Zweck dienen, als der Priester beabsichtigt hatte; denn als der erwähnte gottlose Mann diese Worte hörte, dachte er: "O, dann will ich zu diesen Leuten gehen, denn ich teile ihre Ansicht!" 
Er ging demgemäß in die erwähnte Versammlung, in der Hoffnung, eine zu finden, in welcher der Gesetzlosigkeit und dem Teufelsdienst das Wort geredet werden würde. Stattdessen hörte er hier das Evangelium und wurde gerettet. Wie deutlich ist hier, wie in tausend ähnlichen Fällen, das Wirken dessen zu erkennen, der sich auch alle Dinge untertänig machen kann!

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 409
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