Der Strom ist die Ursache, das Licht ist die Wirkung

Niemand hat je Elektrizität gesehen. Eine elektrische Birne allerdings ist so gebaut, dass jedes Mal, wenn sie den unsichtbaren Strom empfängt, durch sie dieses Unsichtbare in Form von Licht zum Ausdruck kommt.
Es wäre falsch, wenn man sagen wollte, dass die Birne das Licht gibt, denn ohne den Strom, den sie empfängt, hätte sie nicht die notwendige Energie. Ihr Verhalten als "Licht-Spender" ist eine direkte und ausschließliche Auswirkung der Elektrizität in ihr und durch sie. Der Strom ist die Ursache, das Licht ist die Wirkung. Man sieht zwar die Wirkung, aber die Ursache kann man nicht sehen. Trotzdem steht beides für die gleiche Energiequelle.
Auch wenn du dich an dem Licht freust, kannst du nicht sagen, dass du Elektrizität gesehen hättest. Du kannst nur sagen, dass du einen Ausdruck von ihr wahrgenommen hast. Genauso will Gott dein Leben Ausdruck seines göttlichen Wesens sein lassen. Er bleibt unsichtbar. Du kannst diese Wirkung ebenso wenig aus dir selber hervorbringen, wie eine Lampe aus sich selbst heraus das Licht hervorbringen kann. Versuche es, aber du wirst bald erschöpft sein. Bestenfalls gelingt dir eine schlechte Imitation der Wirklichkeit. Vielleicht machst du dir selbst damit Eindruck, aber andere wirst du bestimmt nicht beeindrucken.
Nur der Geist Gottes kann dich durch sein Wirken in dir dazu befähigen, dich so zu verhalten, wie es von Gott beabsichtigt war. "Nachdem alles seiner göttlichen Kraft, was zum Leben und göttlichen Wandel dient, uns geschenkt ist durch seine Erkenntnis des, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Tugend" (2. Petrus 1,3). Um Gott ähnlich zu sein, bedarf es nur seiner göttlichen Kraft - aber auch nichts weniger.

Quelle: Mach ein Fenster dran, Heinz Schäfer, Beispiel 731
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