Der Straßenkehrer als Erbe
C. H. Spurgeon:
Ich erinnere mich, von einem Straßenkehrer gehört zu haben, der seinem sehr bescheidenen Beruf mit großem Fleiß oblag. Er hatte einen wertvollen Straßenbesen, und es würde ihm viel Kummer gemacht haben, wenn ihm jemand denselben genommen oder auch nur beschädigt hätte, denn die wenigen Nickel, für welche er ihn gekauft, hatte er sich sauer verdienen müssen. Aber eines Tages klopfte ihm ein Notar auf die Schulter und sagte: "Mein lieber Freund, heißen Sie nicht so und so?"
"Jawohl."
"Hat Ihr Vater nicht in der und der Stadt gewohnt?."
"Haben Sie nicht vielleicht einen Bruder in X wohnen?."
"Jawohl, das stimmt ganz genau."
"Dann habe ich das Vergnügen, Ihnen mitzuteilen, dass Sie ein Vermögen geerbt haben, das Ihnen ein jährliches Einkommen von 200.000 Mark sichert."
Man hat mir gesagt, dass er ohne seinen Besen davongegangen sei, und ich zweifle nicht daran, denn ich glaube kaum, dass ich, wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre, den Besen noch einmal geschultert haben würde. O Christen, lasst mich euch von euren fürstlichen Besitzungen erzählen, um deren willen ihr euch wohl abwenden solltet von den nichtigen Dingen dieser Zeit, die nicht einmal wert sind, mit den himmlischen Dingen verglichen zu werden. Mag, wer da will, nach zeitlichem Gut geizen - ich will es nicht; ich habe ein Reich, ein großes Erbe in Aussicht und will mich desselben hier schon freuen.
© Alle Rechte vorbehalten