Der selbstherrliche Vater

Ein Vater besuchte einst den Lehrer seines Sohnes und fragte ihn, wie er mit diesem zufrieden sei. "Oh," sagte der Lehrer, "Ihr Sohn ist im Rechnen sehr gut." 
"Das hat er von mir geerbt", erwiderte der Vater stolz, "ich war auch tüchtig im Rechnen."
"Er hat auch Lust zur Arbeit und macht seine Sachen gut", fuhr der Lehrer fort. 
"Anders ist es mit mir auch nie gewesen", rühmte sich der Vater weiter und rieb sich vor Vergnügen die Hände. 
Dann sagte der Lehrer: "Alle anderen Schüler haben ihn auch gern." 
"Sehen Sie", prahlte der Vater weiter, "mich haben meine Mitschüler auch stets gern gehabt." 
"Aber", fuhr jetzt der Lehrer fort, "eins gefällt mir nicht an ihm und das ist, dass er stets gleich so störrig wird, wenn ihm einmal etwas nicht gefällt." 
"So, so", meinte der Vater in keinem netten Ton, "der Junge muss darin ein bisschen von seiner Mutter mitbekommen haben, wissen Sie."

Quelle: Der ewig reiche Gott, Dietrich Witt, Beispiel 931
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