Der schwankende Bekenner ein Gegenstand der Verachtung
C. H. Spurgeon:
Zur Zeit, da ich Prediger in Waterbeach war, ließ sich ein gewisser junger Mann in die Gemeinde aufnehmen. Er machte den Eindruck eines vortrefflichen Jünglings; aber an dem Ort gab es wenigstens einmal im Jahr eine Versuchung und das war, wenn das Volksfest gefeiert wurde. Dieses hatte der junge Mann in früheren Jahren mitgefeiert und als es nun herankam, erlag der junge Mann der Versuchung und bald bewegte er sich am Abend im großen Saal des Gasthauses.
Als ich am andern Tage erfuhr, was sich da zugetragen hatte, fühlte ich mich der Frau jener Gastwirtschaft recht innig zum Dank verpflichtet. Als sie nämlich an jenem Abend in den Saal trat, bemerkte sie den jungen Mann und auf ihn zuschreitend, sagte sie: "Hallo! Jakob Soundso; sind Sie hier? Sie sind ja einer von Spurgeons Gesellschaft und was haben Sie denn hier zu tun? Schämen Sie sich! Dies ist keine Gesellschaft für Sie!" Und sich an die Umstehenden wendend, fügte sie hinzu: "Jungen, werft ihn zum Fenster hinaus!" Und so geschah es.
An jenem Freitag-Abend warfen sie ihn dort zum Fenster hinaus und am nächsten Sonntag stellten wir ihn draußen vor die Tür, indem wir seinen Namen in unserm Gemeindebuch strichen. Wo sollte er nun hin? Die Welt wollte ihn nicht haben und die Gemeinde wollte ihn auch nicht. Wenn er ganz für die Welt gewesen wäre, so würde die Welt etwas aus ihm gemacht haben. Aber da er versuchte, von beidem etwas zu sein und so für beide nichts war, wurde sein Leben ein recht elendes. Wenn er auf der Straße ging, zeigten die Leute spöttisch auf ihn hin und die Christen wandten sich von ihm ab, weil sie ihn für einen Heuchler hielten und ich fürchte, dass er einer war. O ihr, die ihr weder für Christum, noch für den Teufel seid - niemand wird euch lange achten! Ihr seid wie die Meereswoge, die vom Winde hin und her getrieben wird.
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