Der Ring John Newtons
C. H. Spurgeon:
Ihr habe vielleicht den berühmten Traum John Newtons gelesen, den ich euch erzählen will, so gut ich mich seiner noch erinnern kann. Es war ihm, als befände er sich an Bord eines Schiffes auf offenem Meer, als ein strahlender Engel herabflog und ihm einen Ring überreichte, indem er zu ihm sagte: "Solange du diesen Ring trägst, wirst du glücklich und deine Seele sicher sein." Er steckte den Ring an seinen Finger und fühlte sich glücklich, ihn in seinem Besitz zu haben. Da kam aus der ungeheuren Tiefe ein Geist heraufgestiegen und sagte zu ihm: "Das da mit dem Ring ist nichts als Torheit und Einbildung," und mit allerlei Schmeicheleien und Lobhudeleien überredete ihn der Geist schließlich dazu, den Ring von seinem Finger abzustreifen und ihn ins Meer fallen zu lassen. Da stiegen schreckliche Dinge aus der Tiefe heraus; die Berge öffneten sich und warfen vulkanische Lava auf; die ganze Erde geriet in Brand, und seine Seele kam in die größte Not. Mit der Zeit kam ein Geist von oben herab und sich tief hinuntersenkend, holte er den Ring wieder herauf und ihn ihm zeigend sagte er: "Nun bist du sicher, denn ich habe den Ring gerettet." Nun hätte John Newton sagen mögen: "Gib ihn mir, damit ich ihn wieder an meinen Finger stecke." "Nein, nein, du verstehst es nicht, ihn zu bewahren," und der Engel flog wieder hinauf und trug den Ring mit sich hinauf, so das er sich da sicher fühlte, wo keine Schmeichelei der Hölle ihn ihm wieder abgewinnen konnte, denn er war nun droben im Himmel. Mein Leben ist "verborgen mit Christus in Gott!" Wenn ich mein geistliches Leben in meiner eigenen Verwahrung hätte, so würde ich sehr bald zum Selbstmörder werden; aber es ist nicht bei mir, und wie ich mich nicht selig machen kann, kann ich als ein Christ mich auch nicht selbst vernichten, denn mein Leben ist in den Bund eingehüllt; es ist mit Christo in Gott im Himmel. O herrlicher, köstlicher Bund!
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