Der Pfahl im Fleisch und sein Segen
"Menschen, durch die ich gesegnet wurde", heißt ein Buch des heimgegangenen Pastors und Evangelisten Ernst Modersohn. Darin erzählt er unter anderem von seiner Begegnung mit Jakob Vetter, dem Vater der deutschen Zeltmission. Vetter war der Sohn eines Wormser Gerbermeisters. Schon früh folgte er dem Ruf Jesu. Auf ungezählten Evangelisationsreisen brachte er Tausenden "den vollen Segen Christi". Während seiner Ausbildung auf der Bibelschule in St. Chrischona hatte er sich ein Lungenleiden zugezogen.
Modersohn schreibt davon: "Diese schwache Lunge war für Jakob Vetter der ,Pfahl im Fleisch'. So sehr man es bedauern möchte, dass sein Dienst durch dieses Leiden manchmal behindert wurde, so glaube ich doch nicht, dass er der gesegnete Zeuge des Evangeliums gewesen und geblieben wäre bis an sein Ende, wenn er diesen Pfahl nicht gehabt hätte. Er trat immer vor die Versammlung in dem Bewusstsein: ,Dies kann meine letzte Predigt sein, die ich halte. Da muss ich den Menschen noch einmal den ganzen Rat Gottes bezeugen.' Das gab seinen Worten eine so wunderbare Macht, dass man merkte: Ein Mann an der Pforte der Ewigkeit ringt und wirbt mit seiner letzten Lebenskraft um Seelen."
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