Der Lohn des Wohltuns
C. H. Spurgeon:
Zuweilen wird eine wohlwollende Handlung, die im Glauben getan wird, augenblicklich vergolten; dann zeigt die göttliche Vorsehung, wie Gott sich über solche Tat freut. Ein armer Baptisten-Prediger wurde einst, als er auf der Straße ging, von einem Bekannten um seine Hilfe angesprochen. Er selber hatte nur eine Mark in seinem Besitz und während er mit dem Armen sprach, überlegte er bei sich selbst, ob er sie im geben sollte oder nicht. Die größere Not des Dürftigen siegte und er gab alles hin und ging weiter in der süßen Erinnerung an die Verheißung: "Wer sich des Armen erbarmt, der leiht dem Herrn, der wird ihm wieder Gutes vergelten." Er war noch keine zweihundert Schritte gegangen, als er einem Herrn begegnete, der ihn mit folgenden Worten anredete: "O, Herr Jones, wie freue ich mich, Sie zu sehen. Ich hatte in voriger Woche die Goldstück in meine Westentasche gesteckt, um es irgend einem bedürftigen Prediger zu geben; vielleicht kommt es Ihnen gerade zu statten?" Ob es ihm zu statten kam! Prediger Jones pflegte, wenn er später diese Geschichte erzählte, hinzuzufügen: "Wenn ich nicht stillgestanden wäre, um jemandes Not zu lindern, dann wäre ich jenem Herrn und dem Goldstück nicht begegnet."
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