Der Leguan auf Hühnerjagd

Fliehe vor der Sünde wie vor einer Schlange, denn so du ihr zu nahe kommst, so sticht sie dich (Sirach 21, 2). 
So unschuldig sieht der Leguan aus, wenn er regungslos in der Sonne liegt, - eine riesige Eidechse, bis zu 1 1/2 Meter lang. Seine Heimat ist Südamerika, aber auch in andern tropischen Ländern ist er verbreitet. Gleich unserem Marder ist er ein gefährlicher Hühnerdieb. Mit List fängt er seine arglosen Opfer. Leise schleicht er sich heran. Dann liegt er da als wäre er tot. Nur seine lange, dünne Zunge, die in zwei Teile gespalten ist, streckt er aus und lässt sie spielen. Das erregt die Aufmerksamkeit der Hühner. Sind das nicht Würmer, die dort in der Sonne sich bewegen? Ein Leckerbissen für sie! Nichts ahnend kommt das Huhn näher. Jetzt will es zupicken. Da plötzlich springt der Leguan auf, erhascht das Huhn und trägt es als seine Beute davon. - Ist nicht die Sünde solch ein Leguan? Lauter Lust und Freude gaukelt sie dem Menschen vor, um ihn zu ködern. Dann aber bemächtigt sie sich seiner und bringt ihn ins Verderben, denn die Sünde, wenn sie vollendet ist, gebiert sie den Tod.

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 2191
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