Der Kranke bedarf des Arztes

C. H. Spurgeon:
Denkt euch, dass nach einer Schlacht ein armer Soldat verwundet auf dem Schlachtfeld läge. Der Militärsarzt geht mit der Ambulanz umher, um zuzusehen, ob jemand der Hilfe bedarf. Wenn ich nun der verwundete Soldat wäre und sähe ihn zu mir kommen, so denke ich nicht, dass ich sagen würde: "Herr Doktor, irgendwo hat mich wohl eine Kugel getroffen, aber tief mag sie nicht eingedrungen sein und ich glaube sagen zu können, dass das wohl wieder von selbst in Ordnung kommen wird; Sie können mich darum getrost hier liegen lassen." O nein, ich würde sagen: "Ich fühle, Herr Doktor, dass die Kugel in der Nähe meines Herzens sitzt; lassen Sie mich schleunigst wegtragen und schenken Sie mir sogleich Ihre ganze Aufmerksamkeit, sonst muss ich bald sterben." Ich würde gewiss nicht versuchen, mich besser darzustellen als ich bin und ich würde mich freuen, wenn er mich sogleich in Behandlung nähme. Und welch eine Torheit ist es nun, wenn ein Mensch sich damit zu trösten sucht, dass er als Sünder auf das unflätige Kleid der Selbstgerechtigkeit blickt und sagt: "Herr, ich denke nicht, dass das mit mir viel zu bedeuten haben kann." O Mensch, dein ganzes Haupt ist krank, dein ganzes Herz ist matt. Es ist nur ein Schritt zwischen dir und dem Tode, zwischen dir und der Hölle, wenn du nicht in Jesu Blut gewaschen wirst.

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 207
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