Der junge Oberlin

Schon als Knabe hatte sich Oberlin in der Kunst des Wohltuns geübt. Eines Tages bemerkte er, wie zwei mutwillige Buben einer Bäuerin auf dem Markt in Straßburg ihren Eierkorb umstießen und lachend davonliefen. Da eilte er heim, holte seine Sparbüchse und schüttete deren Inhalt der jammernden Frau in den Schoß. Dann entfernte er sich schnell, ehe ihm diese noch danken konnte. - Ein andermal bemerkte er, wie eine arme Frau auf dem Markt ein altes Kleid kaufen wollte, wozu ihr aber noch zwei Groschen fehlten, weshalb sie traurig wieder wegging. Fritz hatte gerade zwei Groschen in der Tasche; diese drückte er schnell der Verkäuferin in die Hand und sagte zu ihr: "Ruft die Frau zurück und gebt ihr das
Kleid."

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 927
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