Der große Führer und seine Soldaten
C. H. Spurgeon:
Alexanders Truppen machten große Märsche; wenn sie nicht von so großem Eifer für Alexander beseelt wären, sie wären völlig erschöpft zusammengebrochen. Er führte sie von einem Sieg zum andern. Alexanders Gegenwart war die Seele ihrer Tapferkeit, die Herrlichkeit ihrer Kraft. Bei langen Tagesmärschen über brennenden Sand wussten sie, dass Alexander mit ihnen marschierte; wenn sie durstig waren, wussten sie, dass er es auch war. Als eines Tages einer dem Könige einen Becher frischen Wassers brachte, wies er denselben trotz seines Durstes ab und sagte: "Gebt ihn den kranken Soldaten!"
Einmal ereignete es sich, dass die Krieger viele Beute gemacht hatten und schwer beladen waren. Sie hatten Geld und prächtige Gewänder erbeutet und trugen schwer daran. Mit so vielem Gepäck ging es nur mühsam und langsam vorwärts und der König befürchtete, dass es ihm nicht gelingen werde, den Feind vor ihm einzuholen. Da auch ihm ein großer Teil der Beute zugefallen war, verbrannte er alles vor den Augen seiner Soldaten und forderte sie auf, ein Gleiches zu tun, damit sie den Feind einholen und neue Siege erfechten könnten. "Alexanders Teil liegt drüben!", rief er aus, als ihm jemand deswegen Vorhaltungen machte. Als aber die Kriegsleute sahen, dass der König das Seine verbrannte, gaben sie ihre Beute gleichfalls auf. Der König selbst tat, was er von seinen Soldaten erwartete; er teilte mit seinen Soldaten und Nachfolgern allerlei Beschwerden und völlige Selbstverleugnung. Ebenso handelt unser Herr und Meister mit uns. Er sagt: "Entsage deinen Freuden zum Besten andrer. Verleugne dich selbst und nimm dein Kreuz auf dich. Habe ich dir nicht ein Beispiel gegeben?"
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