Der Götze eines weißen Farmers

Ein weißer Farmer lebte völlig allein mit seinen schwarzen Mitarbeitern. Jeden Morgen teilte er auf der Plantage die Arbeit ein. An einem Morgen erschien er aber nicht. Die Schwarzen waren ratlos. Was ist mit unserem Boss? Schließlich gingen sie ins Haus und fanden ihn tot auf dem Bett. Sie mussten ihn begraben, standen aber vor einem Problem. In ihrem Stamm war es Sitte, den Toten ihren Götzen aufs Grab zu stellen. Wo war der Gott des weißen Mannes? Sie hielten ein langes Schauri, das ist eine Besprechung, und kamen auf die Idee, ihm eine Whiskyflasche aufs Grab zu stellen. Die hatten sie immer bei ihm gesehen. Sie musste wohl sein Gott gewesen sein.
Was würden diese Afrikaner uns aufs Grab stellen? Woran hängt unser Herz, wonach sehnen wir uns am meisten? Wir verehren keine Ölgötzen, aber können von mancherlei unheimlichen Mächten versklavt sein.
(Walter Oelschner)

Quelle: In Bildern reden, Heinz Schäfer, Beispiel 1166
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