Der gewissenhafte Missionar
C. H. Spurgeon:
Lasst uns bestrebt sein, die Leute merken zu lassen, was das für ein Evangelium ist, das wir glauben. Ein Missionar in China nahm seine Flinte und stieg in sein Boot, um den Fluss hinaufzufahren und einige wilde Enten zu schießen. Er schoss einige, entdeckte aber zu seinem Leidwesen, dass er nicht wilde, sondern einige zahme Enten geschossen hatte, die seinem Nachbar gehörten. Der Eigentümer war zwar weit entfernt; aber dem Missionar war die Lust zur Fortsetzung der Entenjagd vergangen, er zog sein Boot ans Ufer und war nun bestrebt, den Eigentümer der geschossenen Enten aufzusuchen, denn er konnte nicht ruhen, bis er den Schaden, den er unabsichtlich angerichtet hatte, ersetzen konnte.
Der Eigentümer, der daran gewöhnt war, dass andere Leute auf seine Enten schossen und deshalb kein Wort darüber verlor, war aufs höchste erstaunt und konnte sich die Ehrlichkeit des Mannes Gottes nicht erklären. Er erzählte anderen davon, und es sammelte sich eine ganze Schar von Chinesen, die den Missionar anstarrten, als ob er vom Mond gekommen wäre. Ein so überaus ehrlicher Mensch, der die Enten nicht nehmen wollte, nachdem er sie ohne Wissen irgend eines Menschen geschossen hatte! Sie hörten dem Evangelium mit Aufmerksamkeit zu und bemerkten, das sie Lehr gut sein müsse, die einen Mann so gewissenhaft mache, wie der Missionar es war.
Es wundert mich nicht, wenn der kleine Vorfall mehr für den Sieg des Evangeliums ausrichtete, als 20 gute Predigten es hätten tun können. So lasst es bei uns sein; lasst uns in jeder Stellung so handeln, dass wir das Evangelium, das uns anvertraut ist, in allen Stücken zieren.
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