Der getaufte Geldbeutel

In der Gemeinde in Leningrad (früher Petersburg) feierte man eine Taufe. Wenn russische Menschen sich für Jesus Christus entschieden und ihrem Leben eine andere Zielsetzung geben, dann kann man das auch äußerlich feststellen. Die Taufe fand im Freien statt und viele Menschen waren dorthin gekommen.
Als der Täufling langsam ins Wasser hineinschritt, war in seiner Hand ein Portmonnee zu erkennen. Auch bei der Taufzeremonie gab er den Geldbeutel nicht aus der Hand. Als die Umstehenden ihn hinterher fragten, was sein Tun zu bedeuten gehabt hätte, gab er zur Antwort: "Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, die Umkehr meines Lebens reicht bis in den Geldbeutel hinein." Der Herrschaftsanspruch Gottes über sein Leben sollte vor finanziellen Fragen nicht halt machen müssen. Der junge Mann bewies seine Einstellung auch mit der Tat, wenn in der Gemeinde zum Spenden aufgefordert wurde.

Der große Prediger Moody sagte einmal: "Viele Christen schleppen die Sünde der Habsucht auch über Golgatha hinaus mit sich. Doch wenn sie einmal den Weg durch die enge Pforte gehen wollen, macht ihnen dieses umfangreiche Gepäck den Eintritt unmöglich."

Quelle: Aus dem Buch "Der getaufte Geldbeutel. Russische und andere Geschichten" von Gerhard Hamm, Hänssler-Verlag, 1983
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