Der Fluch eines heimlichen Bannes

F. Schick schreibt in seinem Büchlein "Vom Segnen": "In einer Gemeinde unserer Heimat wurde vor einigen Jahrzehnten beobachtet, wie nach einer Zeit blühenden, geistlichen Lebens sich plötzlich, unbemerkt und doch gleichsam handgreiflich, ein Umschwung in das Gegenteil anbahnte. Diese Entwicklung setzte sich mit dämonischer Unwiderstehlichkeit fort, bis ein Sohn des ehemals so friedlichen Dorfes als berüchtigter Mörder sein Leben auf dem Schafott endete. Es stellte sich später heraus, dass der verhängnisvolle Wendepunkt zusammenfiel mit einer lange Zeit unentdeckt gebliebenen, schweren Veruntreuung, die sich eine verantwortliche Persönlichkeit jener Gemeinde hatte zuschulden kommen lassen. Damit war nicht nur von dieser Persönlichkeit selbst, sondern von der ganzen Gemeinde der Segen gewichen. Es lag ein Fluch, ein Bann auf ihr." 

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 214
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