Der Ernst der Taufe

Missionsdirektor Hartenstein erzählte uns einmal folgendes: "Ein junger Inder aus der hochstehenden Brahmanenkaste ist gepackt vom Evangelium und will ein Nachfolger Jesu werden. Aber vor dem öffentlichen Getauft-werden in der Gemeinde scheut er zurück. Warum? Es bedeutet für ihn den Ausschluss aus seiner Kaste, die Gefährdung seiner ganzen Existenz. Er ringt mit Gott im Gebet: Erspar mir diese Taufe, erlaub mir, dass ich mich in der Verborgenheit selbst taufe und auch so vor dir ein Christ bin!' Und er geht in der Nacht an den Fluß und tauft sich selbst allein zur verborgenen Gemeinschaft und Gefolgschaft Jesu Christi. Doch diese Selbsttaufe bringt eine furchtbare innere Unruhe über ihn; er hält es nicht aus, bis er sich öffentlich in der Christengemeinde taufen lässt. Er verliert darüber Gut und Ehre, aber er gewinnt Christus und seinen Frieden."

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 2219
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