Der einfachere Weg
Zwei Bauern waren sich spinnefeind geworden und hatten einen Rrozeß angefangen. An einem Regentag machen sie sich nacheinander auf den Weg zum Rechtsanwalt, der eine fährt mit dem Fuhrwerk, der andere geht zu Fuß. Es regnet unbarmherzig und unablässig. Doch das Hundewetter macht langsam die verhärteten Herzen "weich". "Es ist doch eine verteufelte Geschichte, dass man wegen so eines verfluchten Kerls durch Dreck und Speck zur Stadt fahren muss. Wir könnten doch wie Brüder miteinander leben", brummt der fahrende Bauer. Nach einiger Zeit holt der Wagen den Fußgänger ein. Wie der Bauer vom Wagen seinen "Feind" so im Schmutz dahinstapfen sieht, fühlt er doch ein Erbarmen und lädt ihn ein, aufzusteigen, und siehe, der tut's! "Wo gehst hin?", schauspielert der eine. "O ich will in der Stadt meine Gerste verkaufen." - "so ... und ich will in die Stadt und Gerste kaufen." Aus ist das Gespräch, nur die Regentropfen fingen ihr eintöniges Lied. Endlich fängt der eine wieder an: "Da könnten wir eigentlich das Gerstengeschäft daheim im Trockenen abmachen." "'s ist eigentlich wahr." sonst kein Wort der Versöhnung, nur von der Gerste; aber der Bauer drehte seinen Wagen um und Seite an Seite fuhren die beiden "Feinde" heim und die Gerichtsverhandlung hat nie stattgefunden. Der Friede kehrte wieder und viel Geld wurde gespart - weil zwei, solange sie noch miteinander aus dem Wege waren, zusammenfanden.
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