Deck den Tisch, der Herr schickt das Essen!
Augustin Schulz, Prediger der Brüdergemeinde in einem Dorfe bei Berlin, übte mit einem äußerst kärglichen Einkommen die unbegrenzte Mildtätigkeit. Er tat, nach dem Urteil der meisten, zu viel, aber er tat das Zuviel dem Herrn. Eines Tages war, wie öfters, in seinem Hause kein Bissen Brot und kein Groschen, um Brot kaufen zu können und dennoch befahl er, zur gewöhnlichen Stunde den Tisch zu decken. "Aber wir haben ja weder Brot noch Suppe". sagte seine Frau. "Sei unbesorgt," antwortete er, "der Herr kann uns geben, was wir brauchen!" - Es wird gedeckt, man stellt sich um den leeren Tisch und er betet. Noch hatte er sein Gebet nicht vollendet, als ein beladener Wagen vor dem Hause hielt. Es war ein Vorrat von Brot, Butter, Käse, Fleisch und Gemüse, der ihm von christlichen Freunden in Gerlachsheim zugeschickt wurde.
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