Das Wunder in der Bauernhütte

Der berühmte schottische Geistliche Dr. Guthrie befand sich eines Abends spät auf dem Heimweg, doch verlor er in einem Moor den Weg. Da ließ er seinem Pferde die Zügel hängen und flehte Gott an, das Tier zu führen. Schließlich, nach langer Wanderung über Gräben und Felder, brachte ihn sein Pferd vor eine Bauernhütte, in die er eintrat und bat, daselbst bis zum Morgen bleiben zu dürfen, was ihm auch erlaubt wurde. So setzte er sich still an den Ofen, während ein katholischer Priester bei der im Sterben liegenden Frau des Hauses die letzte Ölung vornahm. 
Dr. Guthrie verhielt sich stille, bis der Priester gegangen war. Dann aber ging er zu der sterbenden Frau und fragte sie, ob sie angesichts des Todes und auf Grund dessen, was der Priester mit ihr vorgenommen habe, Frieden und Freude im Herzen verspüre. Sie verneinte es, worauf er mit ihr von der Kraft des kostbaren Blutes Christi redete. Sie verstand die Heilsbotschaft, ergriff den ihr angebotenen Heiland und starb im triumphierenden Glauben an ihren Erlöser, noch ehe Dr. Guthrie sich frühmorgens auf den Heimweg machte. 
Er erzählte dann seiner Frau, dass er während der Nacht ein großes Wunder erlebt habe. "Ich kam", sagte er, "in ein Bauernhaus und fand dort eine Frau in ihrem natürlichen Zustand. Ich sah sie in den Zustand der Gnade treten; und ich verließ sie im Zustande der Herrlichkeit."

Quelle: Der ewig reiche Gott, Dietrich Witt, Beispiel 1227
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