Das wirkliche Ich, das sich nach Vollkommenheit sehnt
C. H. Spurgeon:
Als ich eine Frau, die sich zur Aufnahme meldete, fragte, ob sie vollkommen sei, erschrak sei und sagte: "Vollkommen? Ach, leider nein, Herr Pastor! Aber ich wünschte ich wäre es!"
"O ja," erwiderte ich, "da könnten Sie sich wohl freuen."
"Aber, ich möchte es wirklich," sagte sie.
"Wohl," antwortete ich, "das zeigt mir an, dass Ihr Herz vollkommen ist und dass Sie die Vollkommenheit lieben; Sie sehnen sich nach Vollkommenheit; da ist etwas in Ihnen, ein 'Ich', das nicht sündigt, sondern nach dem trachtet, was heilig ist und doch tun Sie zuweilen das, was Sie nicht tun wollen und Sie beklagen sich darüber, dass Sie es tun und darin sind Sie dem Apostel verwandt, wenn es sagt: 'So tue nun ich' - das eigentliche Ich - 'dasselbe nicht, sondern die Sünde, die in mir wohnt.'"
Möchte der Herr dieses "Ich" noch vielen einpflanzen, dieses "ich", das die Sünde hasst, dieses "Ich", das seinen Himmel darin findet, von der Sünde vollkommen frei zu sein; dieses "Ich", das sich in dem Allmächtigen vergnügt, das sich in dem Lächeln Christi sonnt; dieses "Ich", das alles Böse drinnen niederschlägt, sobald es nur seinen Kopf zeigen will!
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