Das ungewöhnliche Bankett
Eine Bostoner Zeitung berichtete im Juni 1990 von einem ungewöhnlichen Bankett. Zwei Verlobte wollten in einem Hotel in Boston ihre Hochzeit feiern und suchten sich das Menü und die Dekoration aus. Da sie einen feinen Geschmack hatten, betrug die Rechnung $13.000. -. Die Hälfte wurde angezahlt. Als die Einladungen an die Gäste verschickt werden sollten, überlegte es sich der Bräutigam anders und ließ seine Braut allein. Die sitzengelassene Braut ging wütend zum Hotel, um das Essen abzubestellen, was aber nicht mehr möglich war. Der Verlust war zu groß, und so entschloss sie sich zu einer ungewöhnlichen Party: Da sie einmal in einem Obdachlosenheim gelebt hatte, verschickte sie die Einladungen an Hilfsorganisationen und Obdachlosenheime in der ganzen Stadt. Und die Geladenen kamen: Penner, Verkrüppelte, Behinderte, Süchtige und Not leidende. Ihnen wurden auserlesene Speisen serviert, Kellner im Frack reichten nach und eine Big-Band sorgte für zusätzliche Stimmung.
nach Pilipp Yancey, Gnade, Brockhaus + Franz, 1999
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