Das teure Blut Christi.

C. H. Spurgeon:
In der Citadelle zu Gibraltar befanden sich zwei Soldaten, von denen der eine durch das Blut Christi zum Frieden gekommen war, während der andre noch in großer innerer Unruhe lebte. Nun geschah es, dass diese beiden Soldaten in einer und derselben Nacht und zur selben Stunde Schildwache stehen mussten. In den Felsen sind viele lange Gänge, ganz dazu geeignet, Laute und Töne weit fortzupflanzen. Der eine Soldat war über seiner Auflehnung gegen Gott so bekümmert, dass er sich beständig an die Brust hätte schlagen mögen, wenn er nur hätte entdecken können, wie er Vergebung erlangen könnte. Da hörte er plötzlich, wie vom Himmel her, eine geheimnisvolle Stimme die Worte sagen: "Das teure Blut Christi." In einem Augenblick war ihm alles klar; ja, das war es, was ihm Gewissheit brachte. Er freute sich mit unaussprechlicher Freude und pries Gott. Waren diese Worte wirklich von Gott gekommen? Das nicht direkt, wenngleich es dem Heiligen Geist gefiel, sie auf ihn anzuwenden. Wer hatte diese Worte gesprochen? Das war merkwürdig genug. Die Schildwache am andern Ende dieses Ganges stand in so tiefer Betrachtung versunken auf ihrem Posten, dass, als ein Offizier vorbeikam und sie nun das für diese Nacht bestimmte Losungswort geben musste, sie anstatt des richtigen Wortes sagte: "Das teure Blut Christi." Der Soldat korrigierte sich zwar sofort; aber er hatte nun einmal das Wort ausgesprochen, das durch den langen Gang dahin hallte und das Ohr erreichte, für welches Gott es bestimmt hatte. Jener Bekümmerte fand Frieden und brachte sein Leben im Dienste Gottes zu; ja, er wurde in späteren Jahren das Werkzeug zu einer vollständigen, ausgezeichneten Übersetzung des Wortes Gottes in die Hindusprache. Wer kann sagen, wie viel Segen schon durch das einfache Erzählen der Geschichte unsers Heilands verbreitet werden kann!

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 262
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