Das Portrait eines Friedensstifters

Peter Miller lebte während des amerikanischen Revolutionskrieges in der Nähe von Ephrata in Pennsylvanien. Er und seine Brüder lehnten die Teilnahme am Krieg aus Gewissensgründen ab. Dafür mussten sie Spott und Verfolgung von ihren Nachbarn erdulden. Ganz besonders machte ihnen der Superpatriot Michael Wideman zu schaffen. Dieser Mann wiegelte gemeinschaftlichen Hass gegen diese pazifistischen Brüder auf und beschuldigte sie unloyale Bürger zu sein. Eine randalierende Meute verbrannte unter seiner Anführung Millers Scheune und zerstörte andere Habseligkeiten von Miller und anderen widerstandslosen Brüdern.
Als der Krieg sich langsam dahinschleppte, änderte sich die Situation. Michael Wideman kam in den Verdacht ein britischer Spion zu sein. Er wurde festgenommen und vor das Kriegsgericht gestellt. Peter Miller war ein persönlicher Bekannter von George Washington. Peter ging 73 Meilen von Ephrata bis nach Valley Forge um eine persönliche Fürbitte für das Leben von Michael Wideman einzulegen. Er ging zu Fuß, weil die randalierenden Patrioten sein Pferd getötet hatten.
Als er Peter Miller kommen sah, schrie Wideman: „Da kommt Peter Miller um mit mir quitt zu werden, wenn er mich sterben sieht." Doch Peter ging zum General Washington und reichte ein Gesuch um Widemans Entlassung ein. Washington erwiderte: „Ich würde die Anklage gegen Ihren Freund und Nachbarn Michael Wideman gerne fallen lassen, aber wir haben Indizien, die wir noch weiter untersuchen müssen, bevor ich das tun kann." Da sagte Miller: „Mein Freund! Dieser Mann ist mein bitterster Feind. Er hasst mich, weil ich euren Krieg nicht unterstützen kann. Ich bitte für ihn, weil seine Anklage unberechtigt ist und nicht weil er mein Freund ist."

Quelle: Christlicher Missions-Verlag e.V.
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