Das Pausenbrot überwältigt einen Terroristen

In den 70-er Jahren verunsicherte die RAF auch Italien. Der hart gesottene Anführer hieß Furbelone. Einmal plante er in Florenz einen Banküberfall. Zwei als Polizisten verkleidete Verbrecher standen am Eingang der Bank, zwei anderen sollten in das Gebäude eindringen und den Kassierer mit Waffengewalt zur Herausgabe des Geldes zwingen. Das Fluchtauto mit gefälschten Nummernschildern wartete abfahrbereit. Fubelone saß als ein Bettler verkleidet auf den Stufen der gegenüberliegenden Kirche, um von dort das Einsatzzeichen für die gesamte Aktion zu geben. In dem Moment, in dem er die Hand zum Zeichen des Überfalls erheben wollte, kam eine Frau mit ihrer kleinen Tochter an der Hand die Treppe zur Kirche herauf, um mit dem Kind dort zu beten. Das kleine Mädchen sah den Bettler und gab ihm aus Mitleid ihr Pausenbrot mit einem liebevollen Blick. Verärgert wollte er das Mädchen übersehen, aber ihr kindlicher Blick und die barmherzige Geste überwanden den harten Verbrecher. Furbelone vergaß das Signal zum Raubüberfall, nahm dankbar das Pausenbrot des lächelnden Kindes und ging in die Kirche. Herzensreue, Bekenntnis und Vorsatz beendeten augenblicklich sein Terroristenleben. Er wurde Christ und stellte sich der Polizei. 
Leserbrief in idea spektrum 3/2001

 

Quelle: Unbekannt
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