Das kostbare Gewand
In Uganda baten einige Missionare einen der Häuptlinge, er möge ihnen einen Platz verkaufen, wo sie eine Kapelle bauen möchten. Der Häuptling wollte aber nicht. Nun hatten die Missionare eine Decke in ihrem Besitz, die aus lauter bunten Resten zusammengenäht war und der Häuptling sah dieselbe eines Tages zufällig. Sie gefiel ihm ausgezeichnet und er sagte zu den Missionaren: "Wenn ihr mir dieses kostbare Gewand gebt, dann sollt ihr das gewünschte Land haben."
Sofort wurde der Handel abgeschlossen. Die Missionare nahmen Besitz von dem Land und der Häuptling von der Decke, die er als Umhängetuch gebrauchte und in der er einherging. Er war sehr stolz auf dieses große neue Kleidungsstück. Die arme Frau, die die Decke gemacht hatte, hatte keine Ahnung von dem großen Wert, den ihre sonst keineswegs kostbare Decke schließlich gewann; aber sie war eine Beterin und als man ihr später mitteilte, dass ihre Decke den Weg zum Bau einer Kapelle gebahnt habe, war sie keineswegs erstaunt darüber, denn sie sagte, jeder Lappen der Decke sei unter Gebet von ihr angenäht worden.
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