Das kindliche Vertrauen
C. H. Spurgeon:
Kürzlich hörtest du deinen kleinen Knaben bitterlich weinen. Die Mutter fragte, was ihm fehle. Er hatte einen Splitter in seinem Finger. Nun, das war eine kleine Sache; du hattest nicht nötig, einen Arzt herbeizuholen, der den Splitter herausziehe. Du nimmst eine Nadel zu Hilfe und bald ist die ganze Sache beigelegt. O aber welche betrübende Sache war es für den hübschen, kleinen Dulder, als er so mit seinem Schmerz und mit seinen Tränen in den Augen dastand! Es war für ihn doch eine große Sache. Und bekam er den Eindruck, dass sein Schmerz für seine Mutter eine zu geringfügige Sache war, als das sie acht darauf gegeben hätte? Keineswegs. Wozu wären denn auch Vater und Mutter da, wenn sie nicht auf die kleinen Bedürfnisse ihrer kleinen Kinder achten wollen? Und Gott unser Vater ist ein guter Vater; er bemitleidet uns, wie Väter ihre Kinde bemitleiden und lässt sich zu uns herab. Er zählt die Sterne und nennt sie alle mit Namen, und dennoch heilt er die zerbrochenen Herzens sind und verbindet ihre Schmerzen. Derselbe Gott, welcher der Sonne ihre Bahn vorschreibt, hat gesagt: "Ich will das glimmende Docht nicht auslöschen." Wenn mir mehr vertrauen auf Gott hätten, würden wir mit unsern großen und kleinen Dingen zu ihm gehen, und er würde unser Vertrauen nicht täuschen.
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