Das Gift wird mir nicht schaden!

In Afrika ist es Sitte, bei einem Krankheits- oder Todesfall die Zauberpriester zu befragen, wer an diesem Unfall schuldig sei. Denn jemand muss doch, so meinen die irregeführten Eingeborenen, den Kranken oder Verstorbenen bezaubert haben. Die Priester sind auch nicht lange im unklaren darüber, wer der Schuldige sei. Sie beschuldigen einfach irgend eine ihnen lästige Person. Sind Christen an dem betreffenden Ort oder in der Gegend, so fällt die Schuld natürlich auf sie, als die größten Gegner der heidnischen Priester.
So wurde eines Tages ein gläubig gewordener Knabe vor den Priester gezerrt. Er sollte schuld sein an der Erkrankung einer Frau. Man reichte ihm, wie man es in solchen Fällen zu tun pflegte, den Giftbecher. Wer denselben leerte, war ein Kind des Todes. Der Kleine aber rief: "Nein, Jesus will nicht den Tod des Menschen, sondern das er lebt! Ich trinke das Gift nicht!" Als man ihn aber zwang, sagte er: "Nun, dann wird das Gift mir auch nicht schaden. Jesus steht mir bei." Er trank den Becher leer und man wartete auf den verhängnisvollen, alsbald einsetzenden Wirkungen, aber vergeblich! Das starke Gift hatte ihm zum Entsetzen des Priesters und der umstehenden Menge nicht im geringsten geschadet. Jesus bewies sich als Sieger!

Quelle: Der ewig reiche Gott, Dietrich Witt, Beispiel 1255
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