Das Gequarre der Nachtigallen

C. H. Spurgeon:
Alphons Karr erzählte die Geschichte von einem Knecht, der seinen Herrn um die Erlaubnis bat, sein Häuschen verlassen und über dem etwas entfernt liegenden Stalle schlafen zu dürfen. "Warum denn nicht in deinem hübschen Häuschen?" "Nun, Herr, die Nachtigallen um mein Haus her machen die ganze Nacht so ein entsetzliches Gequarre und Gepfeife, dass ich es nicht aushalten kann." 
Ein Mensch mit musikalischem Gehör würde dem Schlag der Nachtigallen mit Entzücken gelauscht haben; aber hier war ein Mensch, der die sonst lieblichsten Töne als eine Störung empfand. Dies ist ein schwaches Bild von der Unfähigkeit eines unwiedergeborenen Menschen für die Genüsse einer zukünftigen Seligkeit und da er unfähig ist, sie zu genießen, ist er auch unfähig, sich danach zu sehnen. Aber wenn wir den Geschmack für die sündlichen und weltlichen Dinge verloren haben und nach heiligen, göttlichen Freuden seufzen, so haben wir darin einen Beweis, dass Gott durch seinen Geist in uns gewirkt hat und dass er fortfahren wird, zu wirken, bis wir vollkommen geworden sein werden.

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 314
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