Das gedankenlose Gebet

C. H. Spurgeon:
Wenn ihr zur Reichsbank ginget und sähet, wie ein Mann dort aus- und eingeht und ein Papier auf den Tisch legt und so mehrere Male während des Tages tut, so würdet ihr bald finden, dass der Portier die Weisung erhielte, jenen Mann draußen zu halten, weil derselbe doch nur die Zeit des Buchhalters in Anspruch nimmt und gar nichts Zweckdienliches ausrichtet. Die Leute, die im Ernst zur Bank kommen, legen ihre Anweisungen vor, warten, bis sie ihr Geld erhalten und dann gehen sie ab, aber nicht, ohne ihr Geschäft erledigt zu haben. Sie disputieren nicht über dies und das, sondern sie wollen ihr Geld haben und ohne das sind sie nicht zufrieden. Das sind auch die Leute, die an der Bank willkommen sind und nicht die Spieler. 
Leider spielen sehr viele mit dem Gebet; sie warten nicht, bis Gott ihnen eine Antwort gibt und so sind sie eigentlich nur Tändler, welche des Herrn spotten. Der Herr spielt nicht mit den Verheißungen; Jesus scherzte nicht, als Er das Wort mit seinem Blut bestätigte und wir dürfen das Gebet nicht zum Gespött machen, indem wir in einer achtlosen, nichts erwartenden Stimmung beten.

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 1479
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