Das Evangelium als Erbe lesen
Isaak Newton, der große Naturforscher, hat einmal gesagt: "Wir müssen das Evangelium nicht lesen, wie der Advokat ein Testament liest, sondern so, wie der rechtmäßige Erbe es liest." Wie Newton das meinte, leuchtet ein. Der Advokat liest billigerweise das Testament mit prüfenden Augen, aber ohne Herz. Er nimmt jeden Satz, jeden Buchstaben unter die Lupe und untersucht, was denn eigentlich dasteht, und was nicht dasteht, und ob man es gelten lassen, und wie man es etwa auffassen kann. Ach, leider lesen viele die Bibel auch so kalt und kritisch; dass sie bei einem solchen Lesen keine wahre Freude haben, liegt auf der Hand. Wohl aber dem, der das Evangelium in der festen Überzeugung liest, dass er der Erbe ist. Der Erbe sagt sich bei jedem Satz frohlockend: Das ist für mich! Das ist für mich!
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