Das Blut der Märtyrer ist der Same der Kirche I

Ludwig Schneller erzählt, wie einmal der Missionsbischof Hannington an seinem Weihnachtsgottesdienst in Bethlehem teilnahm, ehe er nach Uganda in Afrika ging. "Wie hätte ich damals ahnen können, dass das sein letztes Weihnachten aus Erden war! Schon im folgenden Jahr erlitt er, noch nicht achtunddreißigjährig, auf Befehl des Königs Muanga den Märtyrertod. Als er den vollen Ernst des Todes erkannte, richtete sich seine edle Gestalt noch einmal hoch auf und er rief: "Ich sterbe für Uganda, sagt es dem König!" Dann kniete er nieder und gab seinen Geist unter den Speeren der Heiden auf. Eine furchtbare Christenverfolgung erhob sich. Die Schwarzen starben wie Helden ihrem Bischof nach. Kein Wort der Klage, keine Verwünschung wurde laut. Der Scharfrichter meldete dem König: "Noch nie sind in Uganda Menschen so tapfer und ruhig gestorben, wie diese Christen. Sie haben noch in den Flammen gesungen und zu Gott gebetet." - Zwanzig Jahre später wurde der Sohn Muangas König. Ihn hatte dieses Sterben zum Jünger Jesu gemacht. Mit seinem Volke ließ er sich taufen. Und wer war der Täufer? Niemand anders als der Sohn des Bischofs Hannington, den der Vater damals als weinenden Knaben in England zurückgelassen hatte."

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 1663
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