Das beste Bekenntnis
"Ich konnte", sagte jemand, "mein Glaubensbekenntnis nicht mündlich ablegen, aber ich konnte mich mit Freuden hinsetzen und es niederschreiben." Jawohl, ihr seid sehr schüchtern und zittert, euch auszusprechen. Verurteilt euch deswegen nicht. Ich habe von einer Frau gehört, welche vor einer Gemeinde ihr Bekenntnis ablegen wollte, es aber auf alle Fragen, die der Prediger ihr stellte, nichts antworten konnte, obgleich er ihr die Antworten fast in den Mund legte. So sah er sich denn genötigt, zu ihr zu sagen: "Meine liebe Freundin, die Gemeinde ist gar nicht im Stande, sich ein Urteil über Ihren Glauben zu bilden, denn Sie sagen ja gar nichts." Da brach sie plötzlich das Schweigen, indem sie ausrief: "Ich kann nicht aussprechen, was ich fühle, aber ich weiß, dass ich für Christum sterben könnte!"
"O", sagte der Prediger, "das ist das beste Bekenntnis, das wir erwarten können."
Es gibt solche, die, da sie schüchtern und zurückhaltend sind, öffentlich nicht reden können; aber sie haben sich doch mit ihrer Hand dem Herrn verschrieben und sie würden in Verfolgungszeiten als Märtyrer sterben können.
© Alle Rechte vorbehalten