Das Bellen stört den Mond nicht
Ein bestimmter Richter wurde von einem prahlerischen, scharfen und verletzenden Rechtsanwalt immer wieder angegriffen, verhöhnt und verspottet. Dieser Mann missbrauchte sein Amt oft. Anstatt den prahlerischen Schreihals scharf zur Ruhe und Ordnung zu rufen, lächelte der Richter und kaute an seinem Bleistift, so dass die Leute seine Geduld und Ruhe bewunderten.
Bei einem Gesellschaftsessen fragte ihn jemand: »Herr Richter, warum schlagen Sie nicht diesen rechthaberischen Anwalt einmal in den Boden?« Der Richter legte Messer und Gabel auf den Tisch, stützte sein Kinn in die Hände und sagte: »In unserer Stadt lebt eine Witwe, die einen Hund hat. Dieser Hund geht immer dann nach draußen, wenn der Mond scheint und bellt die ganze Nacht den Mond an.« Dann setzt der Richter nach einer Weile still mit dem Essen fort. Einer der Tischgäste fragte den Richter: »Herr Richter, was hat das mit dem Hund und Mond auf sich?« Der Richter gab zur Antwort: »Oh, der Mond scheint trotzdem ruhig und ungetrübt weiter!«
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