Darf die Botschaft nach dem Boten beurteilt werden?

C. H. Spurgeon:
Gewisse Ordensbrüder zu Luthers Zeiten bekannten, dass vieles von dem, was Luther sagte, durchaus war sei und dass eine Reformation gewiss auch sehr nötig wäre; aber sie wollten nicht, dass dieselbe von einem Mann wie Luther ausgehe, von einem abtrünnigen Mönch, der noch dazu eine so derbe Sprache führte. Einen Erasmus hätte man sich noch gefallen lassen können, aber einen Luther?! - So wird die Lehre oft nicht nach ihrem eigentlichen Wert, sondern nach den Vorurteilen beurteilt, welche manche Leute hinsichtlich der Kanäle haben, durch welche sie fließt. "Ich mag ihn nicht", sagt jemand. Aber was tut es, ob du ihn magst, oder nicht? Was sagt er? Wenn das, was er sagt, wahr ist, so kümmere dich nicht um den, der es sagt, sondern glaube es einfach!

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 548
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