Danken, wenn es uns gut geht

Ein Prediger, der für eine gnädige Errettung seine Dankbarkeit einem Amtsbruder gegenüber aus­drückte, sprach zu ihm: "Als ich heute hierher ritt, stolperte mein Pferd und stürzte mich beinahe über die Brücke hinunter, wo ich augenblicklich meinen Tod gefunden hätte; allein, ich kam unverletzt davon." - "Ich kann dir noch mehr sagen", entgegnete der andere, "als ich heute hierher ritt, ist mein Pferd gar nicht ge­stolpert."

Merke: Den einen hatte Gott aus der Gefahr geführt, dar­um fühlte er sich dankbar gegen ihn; den anderen aber hatte Gott so beschützt, dass ihm gar keine Gefahr begegnete. Welcher hatte nun am meisten Ursache, dankbar zu sein? Gewiss der letztere; der Ge­sunde weiß die Gabe seiner Gesundheit nicht gehörig zu schätzen, bis ihn Gott in eine schwere Krankheit hinein- und wieder heraus­geführt hat.

Quelle: Neues und Altes
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