Danke, dass ich ein Mensch bin

Von dem großen griechischen Philosophen Plato wird erzählt, dass er täglich den Göttern gedankt habe dafür, dass er ein Mensch, dass er ein Grieche, dass er ein Athener sei und geboren sei zu einer Zeit, da Sokrates sein Lehrer sein konnte. Soll uns ein Heide beschämen? Sollten wir nicht in ähnlicher Weise danken?

Wir sind als Menschen durch Gottes Gnade an die Spitze seiner Kreaturen gestellt und als Geistbegabte befähigt, ihn zu erkennen und mit ihm umzugehen. Wir sind hineingestellt in ein Volk, dem Gott in mehr als einer Hinsicht sonderliche Gnade erwiesen hat; wir sind geboren in einer Zeit, da wir den Unterricht eines größeren Leh­rers, als Sokrates war, den Unterricht Jesu Christi, der auch mehr ist als ein Lehrer, genießen dürfen. Und wie viele besondere Wohl­taten gesellen sich zu den allgemeinen, die wir alle genießen. O, wenn es Menschen gibt, die Gott fürs trockene Brot täglich danken, und wenn es Kranke gibt, die auch auf dem Schmerzenslager Gott ergreifen, so siehe wohl zu, dass du, dem es vielleicht soviel besser geht, des Dankes nicht vergisst, eingedenk des Wortes: "Wem viel gegeben ist, von dem wird man auch viel fordern."

Quelle: Neues und Altes
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