Dankbarkeit in der Not und danach

Der Chirurg August Bier war zu Gast bei einem Berliner Bankier. Dort gab es Fisch zu essen, und dem Hausherrn geriet während der lebhaften Unterhaltung eine Gräte in die Luftröhre. Der Bankier drohte zu ersticken, da holte Bier ihm mit geschickter Hand die Gräte heraus. - Als sich der Bankier wieder etwas gefaßt hatte, sagte er: "Das war eine Behandlung und ist selbstverständlich honorarpflichtig. Was darf ich Ihnen bezahlen?" Bier erwiderte schmunzelnd: "Wenn Sie darauf bestehen, so schlage ich vor: Geben Sie mir ein Drittel von dem, was Sie mir geben wollten, als Sie die Gräte noch im Hals hatten." 
Wahrscheinlich kann sich jeder von uns an Situationen erinnern, in denen wir in Lebensgefahr oder sonst in großer Not waren. Wie viele Stoßgebete werden in solchen Fällen gesprochen, wie viele Gelübde abgelegt. Ja, wenn Gott uns aus der Not helfen würde, dann sollte Er "unser Gott" sein. Haben wir unsere Versprechungen danach auch wahr gemacht? Viele Menschen haben sie nicht einmal zu "einem Drittel" erfüllt.

Quelle: Unbekannt
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