Christus kommt nicht nur zu den Artigen
Verführung Minderjähriger ist bekanntlich strafbar. In der Weihnachtszeit werden wieder Millionen Erwachsene an Millionen Kindern schuldig. Sie setzen ihnen die Struwwelpeterbrille auf. Und dann sieht Weihnachten so aus: "Wenn die Kinder artig sind, kommt zu ihnen das Christkind."
Das ist Verführung zur Selbstgerechtigkeit. Gott schickte seinen Sohn nicht in die Welt, weil die Kinder "artig" waren. Zum Glück nicht! Sonst müssten wir heute noch auf ihn warten. Jesus kommt in die Welt, weil diese Welt an ihrer Lüge, ihrer Ungerechtigkeit, an Hass und Neid, an der Gier zugrunde geht. Weil wir Menschen das Verhältnis zu Gott zerbrochen haben und daran nun selber zerbrechen. Deshalb legt Gott das Kind in die Krippe von Bethlehem.
Der Klub der Selbstgerechten - er ist die stärkste Partei der Welt - hat deshalb auch den Weihnachtsmann erfunden. Er kann mit dem Kind in der Krippe nichts anfangen.
Gott will nicht, dass wir zu Weihnachten religiöse Männchen bauen. Lasst euch nicht verführen! Gottes Liebe ist ohne Vorurteile. Er kommt zur Hilfe, nicht um Bonbons an artige Kinder zu verschenken.
(Ulrich Parzany)
© Alle Rechte vorbehalten