Christus ist auferstanden; ich fürchte nichts!

Ein junger Grieche, namens Paniotes, war ein Christ und Diener eines türkischen Edelmannes, namens Osman Effendi. Dieser kam vor einigen Jahren mit seinem Herrn nach Jerusalem und als Osman Effendi in die Moschee des Omar ging, um dort anzubeten, war Paniotes sein Begleiter.
Bald darauf unternahm Osman Effendi von Jerusalem aus eine Reise nach Damaskus und ließ den Paniotes für die Zeit seiner Abwesenheit in Jerusalem zurück. Da wurde Paniotes bei dem Pascha verklagt, weil er die Moschee des Omar, die nur von Mohammedanern betreten werden durfte, durch seine Gegenwart verunreinigt habe. Man brachte ihn vor den Pascha und dieser fragte ihn, wie er es habe wagen dürfen, in die Moschee zu gehen. Paniotes antwortete, er sei nur seinem Herrn gefolgt, wie es als Diener seine Pflicht gewesen.
Darauf stand Todesstrafe. Doch es gab einen Ausweg: er konnte Mohammedaner werden und man drängte ihn sehr dazu. Paniotes aber rief aus: "Christus ist auferstanden; ich fürchte nichts!" Der Pascha antwortete: "Sage: 'Allah ist Gott und Mohammed ist sein Prophet!' und ich nehme dich als meinen Sohn an."
Paniotes rief aufs neue: "Christus ist auferstanden; ich fürchte nichts!" Dann führten sie ihn hinaus vor die Burg Davids und stellten ihn in einen Kreis von Soldaten mit gezogenen Schwertern, aber Paniotes rief wiederum: "Ich bin ein Christ! Christus ist auferstanden; ich fürchte nichts!" Er kniete nieder und betete zu Jesus Christus, dem Sohne Gottes und rief aus: "Christus ist auferstanden; ich fürchte nichts!"
Der Scharfrichter schlug ihn mehrere Male mit dem Schwert, so dass das Blut floss, in der Hoffnung, ihn auf diese Weise einzuschüchtern. Doch Paniotes blieb dabei, auszurufen: "Christus ist auferstanden; ich fürchte nichts!" Und indem er so rief, wurde er enthauptet.

Quelle: Der ewig reiche Gott, Dietrich Witt, Beispiel 1189
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