Christi stellvertretende Leiden

C. H. Spurgeon:
Höret das Beispiel von einem alten König, welcher ein Gesetz gegen ein gewisses Verbrechen herausgab. Wer es übertreten würde, dem sollten die Augen ausgestochen werden. Nun war es sein eigner Sohn, der das Verbrechen des Ehebruchs beging. Als strenger Richter sagte sein Vater: "Ich kann, so wehe es mir tut, das Gesetz nicht ändern; ich habe gesagt, dass die Strafe in dem Verlust beider Augen bestehen soll. So stecht ihm denn das eine und mir das andre Auge aus." Seht ihr, wie streng er das Gesetz handhabte; aber zugleich war ein im Stande, seinem Sohn zum Teil Barmherzigkeit zu erzeigen. Aber in dem Falle Christi müssen wir ein wenig weitergehen. Er sagte nicht: "Die halbe Strafe mir und die andre halbe dem Sünder"; sondern Er sagte: "Stecht mir beide Augen aus; nagelt mich ans Kreuz; lasst mich sterben; lasst mich alle Schuld tragen und dann kann der Sünder frei ausgehen."

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 235
© Alle Rechte vorbehalten