Christen sind Menschen, in deren Gegenwart man sich wohl fühlt

Ein Superintendent bittet seine Pastoren zu einem Gespräch, bei dem Fragen der Verkündigung durchgesprochen werden. Da sagt der Superintendent zu seinen Pastoren: "Meine Herren Brüder, Sie müssen, wenn Sie predigen, das auch ein wenig mit ihrer Mimik unterstreichen, wenn Sie z. B. vom Himmel reden, müssen Sie ein strahlendes und fröhliches Gesicht machen." Da meldet sich ein Amtsbruder und fragt: "Herr Superintendent, und wenn ich von der Hölle rede?" Da sagt der Superintendent: "Dann können Sie so bleiben, wie Sie immer sind!"
Es ist merkwürdig, dass viele Menschen, wenn sie mit Christen zu tun haben, immer meinen, sie müssten todernst und todtraurig sein. Evangelium heißt: Frohe Botschaft! Denn der lebendige Gott freut sich, uns fröhlich zu machen. Wenn einer daraus eine Trauerbotschaft macht, dann gehört er zu den Leuten, die alles auf den Kopf stellen. Die Botschaft vom Evangelium hat auch einen sehr ernsten Klang und einen sehr ernsten Hintergrund, das wissen wir. Aber es ist ein Ernst, der das Leben entfalten lässt, und darum Freude. Hermann Bezzel hat einmal gesagt: "Christen sind Menschen, in deren Gegenwart man sich wohl fühlt." Können wir es von uns in jeder Beziehung sagen: Man kann sich bei mir wohlfühlen?

Quelle: Mach ein Fenster dran, Heinz Schäfer, Beispiel 751
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