Bruder, es wächst Gras auf deinem Weg!
In Afrika, wo die Neger in ihren Hütten immer nur einen einzigen Raum haben, in dem sich gleichzeitig immer viele Menschen befinden, wo aber die Christen so gut wie hier in Deutschland das Bedürfnis haben, auch einmal ganz allein mit dem Heiland zu sein und mit Ihm zu reden, suchen sich die einzelnen christlichen Neger einsame Plätze im Walde auf, wo sie beten. Jeder hat sein eigenes stilles Fleckchen, und zu jedem Fleckchen führt ein eigener kleiner, schmaler Weg durchs hohe Gras, und der wird nur durch den Eigentümer des Betplätzchens niedergetreten. Da kommt es dann manchmal vor, dass ein Neger traurig und warnend dem anderen zuruft: "Bruder, es wächst Gras auf deinem Weg!" Dann schrickt der andere innerlich zusammen und kommt zur Besinnung: Ja, es ist wahr, es wächst Gras auf seinem Wege und nur deshalb, weil er so lange nicht dorthin gegangen ist und das Gras niedergetreten hat. Er hat das Beten eine Weile vergessen.
Und wie ist's um dein Betplätzchen bestellt
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