Brennende Kirche nach Bischofswahl
"Ein unglückliches Zusammentreffen zweier Ereignisse ist von vielen als göttliche Vergeltung verstanden worden. Vor zwei Wochen wurde der Domherr David Jenkins (59), der öffentlich erklärt hatte, dass weder die Jungfrauengeburt noch die Auferstehung zu wörtlich verstanden werden dürften, offiziell, wenn auch unter heftigen Protestrufen, zum Bischof von Durham im Münster von York geweiht. Kaum drei Tage später wurde in den frühen Morgenstunden das hölzerne Dachgebälk des aus dem 13. Jh. stammenden südlichen Querschiffes vom Blitz getroffen. Gegen 2 Uhr 30 schlugen die Flammen aus dem mittelalterlichen Meisterwerk, der größten gotischen Kirche im nördlichen Europa. Die Gegner von Jenkins verloren keine Zeit, dies als Zeichen für die Richtigkeit ihrer Ansichten darzustellen. Ein Vikar, der aufgrund seiner Proteste während der Feierlichkeiten aus dem Dienst entlassen worden war, äußerte sogar die Ansicht, dass in dem Feuer möglicherweise ein 'göttliches' Eingreifen zu sehen sei."
(Time, 23.7.1084)
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