Brand von Serampore in Indien

Könnte ein Unglücksfall die Wahrheit von Römer 8,28 besser beleuchten als der Brand von Serampore in Indien am 12. März 1812? In wenigen Minuten ging die jahrelange, mit vielen Opfern verbundene Übersetzungsarbeit William Careys in Flammen auf. Der Verlust an Papier zum Druck von Bibeln war unermesslich. Der frisch gegossene Tamil-Schriftsatz und die chinesischen Metalltypen wurden vollständig zerstört. Teile von Manuskripten, Grammatiken und Wörterbüchern, von ihm in mühseliger Arbeit zusammengetragen, verbrannten.

William Carey schrieb damals: »Nichts außer der Druckpresse konnte gerettet werden. Dies ist ein schwerer Schlag, weil er das Drucken der Heiligen Schrift auf eine lange Zeit hinaus verzögert. Zwölf Monate harter Arbeit reichen nicht aus, um das Vernichtete wiederherzustellen, vom Verlust der Manuskripte usw. überhaupt nicht zu reden, die wir nie mehr werden ersetzen können

Das erwähnte Manuskript bezog sich auf die meisten Teile seiner Schriftauslegungen in indischer Sprache, sein ganzes kanaresisches Neues Testament, zwei Bücher, die das Alte Testament im Sanskrit enthielten, viele Seiten seines Bengali-Wörterbuches, seine ganze Telugu. - Dies alles und ein großer Teil der Punjabi-Grammatik und jede Spur seines weit fortgeschrittenen Sanskrit-Wörterbuches, das magnum opus (stattliche Werk) seines sprachlichen Könnens, waren durch das Feuer ausgelöscht.

Dann folgt sein Glaubensbekenntnis in Worten, die ähnlich lauten wie unser Text: »Gott wird zweifellos das Beste aus diesem Unglück werden lassen und unsere Interessen fördern.« Noch war die Asche nicht erkaltet, schrieb Careys Mitarbeiter Marshman, dass das Unglück »ein neues Blatt auf den Wegen der Vorsehung bedeute, damit sie sich im Glauben an ihn, dessen Wort feststeht wie ein Himmelspfeiler, festhielten, dass allen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen. Darum sei stark in dem Herrn! Er wird das Werk seiner Hände nie im Stich lassen

Inmitten dieser trostlosen Lage blieben die Herzen dieser Diener Gottes friedevoll, weil sie an dieser Wahrheit festhielten. »Es führte mich in ein ruhiges Einwilligen in seinen Willen hinein, das mich zum Aufsehen und bereiten Annehmen seines Willens befähigte«, schrieb Marshman. Carey erzählt, wie er Ruhe fand durch den Vers: »Sei still, und erkenne, dass ich Gott bin!«

Ward, den dritten dieses berühmten Trios, fand man nicht nur ergeben in den Willen Gottes, sondern voll tiefer Freude, während doch ringsum das Feuer wütete.
Wie konnte dieses Unglück zum Besten dienen? Es dauerte nicht lange, da wurde die göttliche Strategie offenbar. »Die Katastrophe öffnete die Ohren der britischen Christenheit. In der Feuersbrunst erkannte sie die Größe des Unternehmens, es traten die Tatsachen klar zutage. So erwies sich die Vernichtung als ein Leuchtfeuer, das die Schar der eifrigen Missionsfreunde vervielfältigte.« So laut erscholl ihr Ruhm, dass ihr Unternehmen in Gefahr stand, umgestoßen zu werden. »Das Feuer hat eurer Arbeit eine unvergleichliche Berühmtheit gebracht«, schrieb Füller in einem seiner treuen Warnbriefe. »Die Öffentlichkeit spart nicht mit ihrem Lob. Achthundert Guineas wurden für Carey allein gespendet. Atmen wir diesen Weihrauch ein, müssen wir dann nicht damit rechnen, dass Gott uns seinen Segen entzieht? Wie erginge es uns aber dann?«

Quelle: Unbekannt
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