Blind, von Frau verlassen - und doch glücklich

Modersohn erzählt von einem blinden Werkführer, der, als er an einem Steinbruch vorüberkam, durch umherfliegende Steinsplitter das Augenlicht verloren hatte. Dieser Mann bekannte: "Ich kann Gott gar nicht genug danken, dass er mich blind gemacht hat; denn das war der Weg, dass ich sehend wurde, dass ich Jesum erkannte." 
Die Gemeinschaft mit Christus schien ihm mit dem Verlust seiner Augen nicht zu hoch bezahlt. - Als ich mich von ihm verabschiedete, merkte ich, dass er einen Trauring trug. Ich fragte meine Begleiter: "Ist der Mann verheiratet?" 
"Ja, gewiss", hieß die Antwort, "er hat Frau und Kinder. Aber als er blind geworden war, sagte seine Frau: Mit einem blinden Mann kann ich nichts anfangen - und ging von ihm fort." 
Oh, da merke ich, dass er einen noch viel höheren Preis für den Heiland bezahlt hatte, und - er erschien ihm doch nicht zu hoch. 

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 396
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