Blanche Gramont
In der Zeit der Hugenottenverfolgung wurde die 16-jährige Blanche Gramont eingesperrt, um durch Hunger und Kälte und die niedrigsten Dienstleistungen mürbe gemacht zu werden. "Verdammte Schlangenbrut!", fuhr sie der Aufseher an, "ich werde Euch schon mit Peitschenhieben zwingen, denn ich verstehe mein Handwerk. Die Hartnäckigen werfe ich ins Loch und lasse sie langsam bei Wasser und Brot verhungern. In dreißig bis vierzig Tagen seid Ihr mürbe, ich weiß es aus Erfahrung."
Nach einigen Tagen wurde Blanche in der Küche des Hospitals von sechs Frauen ergriffen, an einen Balken gebunden und mit Ruten auf den bloßen Rücken fürchterlich gepeitscht, während eine der Furien sie anschrie: "Bete jetzt zu deinem Gott!" - "In diesem Augenblick", schrieb sie, "wurde mir der höchste Trost zuteil, dass ich gewürdigt ward, um des Namens Jesu willen gegeißelt zu werden; ich kann die Fülle des Friedens und der Freude, die mich überströmte, nicht schildern. Meine Peiniger schrien: 'Verdoppelt eure Schläge, sie fühlt ja nichts!' Endlich sank ich zu Boden vor Ermattung und Blutverlust und rief: 'Mein Gott! Mein Gott, erbarme dich meiner!' Zwei rissen mich in die Höhe mit den Worten: 'Morgen bekommt Ihr dieselbe Portion, wenn Ihr die Religion nicht vertauscht!' 'Ich weiß, dass ich die Erde mit dem Himmel vertauschen werde', war ihre Antwort, 'aber meinen Glauben niemals!'"
Tapfer hat sie mit Gottes Hilfe ausgehalten, bis die Wut der Feinde an ihrer Standhaftigkeit ermüdete.
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